Anlässlich der Gedenkfeier zur Befreiung des ehemaligen NS-Lagers Sandbostel haben Vertreter der LAGERHAUS G Heritage FOUNDATION einen Kranz niedergelegt. Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Bestandteil der lokalen und nationalen Erinnerungskultur und erinnert an die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte, insbesondere an das ehemalige Kriegsgefangenenlager Stalag X-B in Sandbostel.
Die Geschichte des Lagers Sandbostel
Das Stalag X-B wurde 1939 in Sandbostel, Niedersachsen, als eines der größten Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs errichtet. Hier wurden zunächst polnische Soldaten interniert, später kamen Kriegsgefangene aus anderen Ländern hinzu, darunter Franzosen, Belgier, Serben, Sowjetbürger und Italiener. In den letzten Kriegsjahren wurden auch zahlreiche politische Gefangene und Zwangsarbeiter hierher gebracht. Die Bedingungen im Lager waren erbärmlich. Hunger, Krankheiten und Misshandlungen waren an der Tagesordnung. Tausende Gefangene verloren ihr Leben, bevor das Lager am 29. April 1945 von britischen Truppen befreit wurde. Dieser Tag markiert ein wichtiges Datum der Befreiung und des Endes eines unsäglichen Leids für viele der Gefangenen.
Die jährliche Gedenkfeier am 29. April ist ein bedeutendes Ereignis, das Überlebende, deren Familien, Historiker, offizielle Vertreter und Verbände sowie Stiftungen wie die LAGERHAUS G Heritage FOUNDATION zusammenbringt. Die Veranstaltung dient nicht nur der Erinnerung an die Opfer, sondern auch der Mahnung, aus der Geschichte zu lernen und sich für Frieden und Menschenrechte einzusetzen. Die LAGERHAUS G Heritage FOUNDATION engagiert sich seit vielen Jahren in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit und unterstreicht, wie wichtig es ist, dass auch kommende Generationen sich ihrer historischen Verantwortung bewusst sind und sich aktiv einsetzen.
Die Niederlegung der Kränze durch Vertreter der Stiftung war ein symbolischer Akt, der die Verbundenheit mit den Opfern und ihren Familien ausdrückte. Es war auch ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber den Gefahren von Rassismus, Antisemitismus und menschenverachtender Ideologien. In einer Zeit, in der rechtsextremes Gedankengut wieder an Boden gewinnt, ist es umso wichtiger, die Geschichte lebendig zu halten und aus ihr zu lernen. Die Kranzniederlegung symbolisiert dabei nicht nur Trauer, sondern auch Hoffnung – die Hoffnung, dass durch das Erinnern die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden.