Während der Gedenkveranstaltung anlässlich des 79. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslager Neuengamme durch britische Truppen am 3. Mai 1945, gedachten auch geladene Vertreter der LAGERHAUS G Heritage Foundation der Ermordeten und der mit schwerer Zwangsarbeit Deportierten. Auf der internationalen Veranstaltung mit Überlebenden und Angehörigen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus aller Welt (s.u.) wurde an die KZ-Häftlinge erinnert, die hier erschlagen, ertränkt, erhängt, erschossen oder durch Giftgas getötet wurden. Sie verhungerten oder gingen zugrunde, weil Bekleidung, Unterbringung und Hygiene ungenügend waren. Das KZ Neuengamme war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Nordwestdeutschland. Insgesamt wurden im KZ Neuengamme mehr als 80.000 Männer und mehr als 13.000 Frauen mit einer Häftlingsnummer registriert. Weitere 5.900 Menschen sind in den Lagerbüchern gar nicht oder gesondert erfasst. Mindestens 42.900 von ihnen kamen nachweislich ums Leben. Gründe für die Einweisung waren zumeist Widerstand gegen die deutsche Besatzungsherrschaft wie im Fall der 110 von Groningen, Auflehnung gegen Zwangsarbeit oder rassistisch motivierte Verfolgung. Auch in den Außenlagern wie dem Lagerhaus G waren die Bedingungen katastrophal und menschenunwürdig, wurden die Häftlinge gequält, umgebracht oder starben an den Folgen von Zwangsarbeit und durch die Folgen der barbarischen und gnadenlosen Bedingungen.
Unter den Teilnehmern waren die ehemaligen KZ-Häftlinge Livia Fränkel (Schweden), Edith (Dita) Kraus (Israel), Barbara Piotrowska (Polen) und Helga Melmed (USA), die mit Familienangehörigen nach Hamburg reisen. Auch Delegationen der Mitgliedsverbände der Amicale Internationale KZ Neuengamme und weitere Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Spanien und der Ukraine nahmen teil.
Die Veranstaltung begann mit einer Gedenkfeier in den ehemaligen Walther-Werken und wurde mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker fortgesetzt. Für die LAGERHAUS G Heritage Foundateion legte Deutschland-Direktor Güven Polat einen Kranz für die in diesem Außenlager des KZ Neuengamme zusammengepferchten Männer und Frauen nieder, die im Hamburger Hafen schwere und gefährliche Zwangsarbeit leisten mussten.