Klaas Norg wird am 3. April 1891 in Zandt geboren und gehört während des Dritten Reichs zu einer Gruppe niederländischer Widerstandskämpfer, die in einer der drei nördlichen Provinzen aktiv ist. Am 12. Januar 1945 verhaftet ihn der Zollgrenzschutz Harlingen auf Befehl des Einsatzkommandos Sipo Leeuwarden wegen Tätigkeit im Widerstand. Dazu gehören bei Norg die Verbreitung von BBC-Nachrichten und der Untergrundzeitung „Trouw“ (Treue) sowie die Versorgung von untergetauchten Personen mit Gutscheinkarten und Geld.
Zusammen mit mehr als Hundert Männern deportieren ihn die Nationalsozialisten ins KZ Neuengamme. Am Morgen des 16. Januar 1945 wurdendie Menschen aus ihren Häusern gezerrt und zum Bahnhof von Groningen gebracht. Unter ihnen befanden sich Männer und Frauen verschiedener Altersgruppen, viele von ihnen unschuldig und ohne konkreten Anklagegrund verhaftet. Die niederländischen Häftlinge erhalten die Nummern 69585 bis 69690. Die Häftlingsnummer von Klaas Norg lautet 69628. Auf dem Deportationsbefehl des Zollbeamten steht der todbringende Begriff „Torsperre“.
Zu den „Torsperre“-Häftlingen heißt es in der unten genannten Dokumentation: „In den ersten Jahren wurden die Gefangenen am Schießstand bei der Kläranlage von einem Exekutionskommando durch eine Gewehrsalve getötet.“ (vgl. Seite 51) Klaas Norg gehört zu den später ermordeten “Torsperre“- Häftlingen. SS-Soldaten erhängen ihn im sogenannten „Arrestbunker“ – wie viele weitere Holländer. In den folgenden Wochen richtete die SS mehr als 60 von ihnen im sogenannten „Arrestbunker“ durch Strangulieren am Haken hin – eine ganz besonders perfide und brutale Methode, bei der die Häftlinge qualvoll minutenlang gegen den Erstickungstod ankämpften. Die Ermordung von Klaas Norg ist auf den 10. März 1945 in Neuengamme datiert.
Jan Kornelis Norg, geboren 1941, ist das fünfte und jüngste Kind von Klaas Norg und hat mit der Veröffentlichung zu „Dem Transport vom 16. Januar 1945 aus Groningen“ das Schicksal seines Vaters und das von weiteren Häftlingen, darunter fast 70 „Torsperre“-Häftlingen, dokumentiert.