18. Januar 2024: Gedenken an die 110 aus Groningen mit Ausstellung

18. Januar 2024: Gedenken an die 110 aus Groningen mit Ausstellung

In Erinnerung an die Deportation niederländischer Bürger, den sogenannten “110 Männern aus Groningen”, die zwischen dem 16. und 18.01.1945 ihrer Freiheit und ihrer Zukunft beraubt nach Hamburg deportiert wurden, lud die LAGERHAUS G Heritage FOUNDATION zu einer Gedenkfeier ein, der zahlreiche Gäste und Teilnehmer aus Zivilgesellschaft, Politik, Kultur und Medien kamen. Das Gedenken galt der Geschichte einer, lange vergessenen, Gruppe von Männern, die symbolisch für alle im Lagerhaus G zur Zwangsarbeit Verpflichteten steht.

 

Bei der würdevollen Zusammenkunft wurde diesen Seelen eine Stimme gegeben und ihr Anstand und Mut im Einsatz für Menschlichkeit gemeinsam erinnert. Während der Veranstaltung wurden die Namen aller Deportierten verlesen und ihrer gedacht. Dazu gestaltete die LAGERHAUS G Heritage FOUNDATION eine Ausstellung mit Fotos und Lebensläufen dieser aus Groningen deportierten Männer, um diese einzigartigen Menschen näherzubringen und zu verdeutlichen, wofür sie mit ihrem Leben eingestanden sind. Die Ausstellung fand guten Anklang bei den Besuchern löste und große Betroffenheit aus.

Die Ausstellung mit den Schicksalen der Männer rief große Betroffenheit hervor

Vor 80 Jahren brachte Hitlers „Niedermachungsbefehl“ im September 1944 viel zusätzliches Leid über die niederländische Bevölkerung. Morde und Kriegsverbrechen, auch von der deutschen Wehrmacht an der Bevölkerung wie im Oktober 1944 in Putten begangen, die Deportationen der jüdischen Niederländer, die Ermordung auch gewaltfreier Mitglieder des Widerstands oder an Streikenden waren fortan an der Tagesordnung. Dazu kamen mehr als 20.000 niederländische Hungertote im Winter 1944/45.

Am Morgen des 16. Januar 1945 wurden Hunderte von Menschen aus ihren Häusern gezerrt und zum Bahnhof von Groningen gebracht. Unter ihnen befanden sich Männer und Frauen verschiedener Altersgruppen, viele von ihnen unschuldig und ohne konkreten Anklagegrund verhaftet. Der Transport, organisiert von der deutschen Besatzungsmacht, hatte zum Ziel, 110 Widerständler und politische Gefangene mit niederländischer Staatsangehörigkeit zur Zwangsarbeit in Arbeits- und Konzentrationslager zu bringen. Der Transport in den überfüllten und unbeheizten Waggons war eine Qual für die Insassen. Ohne ausreichende Verpflegung und unter schrecklichen hygienischen Bedingungen mussten sie die Fahrt ertragen. Die niederländischen Widerstandskämpfer wurden am 18. Januar 1945 in das KZ Neuengamme eingeliefert. In den folgenden Wochen richtete die SS mehr als 60 von ihnen im sogenannten „Arrestbunker“ durch Strangulieren am Haken hin. Die anderen Gefangenen wurden dieses Außenlager im „LAGERHAUS G“ transportiert. Die Bedingungen dort waren verheerend, viele starben an Misshandlung, Krankheit, Hunger oder Überarbeitung.